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Freude, Angst, Wut – wer Emotionen bewusst in den Arbeitsalltag integriert, dem fällt es leichter, positive Emotionen zu stärken und so eine angstfreie und zufriedenere Arbeitsumgebung zu schaffen. Vier praxiserprobte Methoden helfen dabei.
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Freude, Angst, Wut – wer Emotionen bewusst in den Arbeitsalltag integriert, dem fällt es leichter, positive Emotionen zu stärken und so eine angstfreie und zufriedenere Arbeitsumgebung zu schaffen. Vier praxiserprobte Methoden helfen dabei.
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Wir schnauben vor Wut oder strahlen vor Glück. Emotionen machen unsere Erlebnisse bedeutungsvoll. Sie bestimmen unsere Wahrnehmung der Welt und beeinflussen maßgeblich unser Verhalten, unsere Gesundheit und unsere Leistung. Sie fördern Kreativität, Entscheidungsfindung und unsere kognitiven Fähigkeiten.
Wie eng Emotionen verknüpft sind mit Erinnern, Entscheiden, Handeln und auch mit unserer Konzentration, Leistung und Kreativität, zeigt die Emotions- und Neurowissenschaft eindrucksvoll (Isen et. al, 1987). Freude ist einer unserer größten Motivatoren und erzeugt Zufriedenheit, steigert die Kreativität, die Produktivität, und die Leistung. Angst dagegen engt unsere Handlungsspielräume und Leistungsfähigkeit ein.
Trotz ihrer Bedeutung finden Emotionen in unserer Arbeit jedoch bisher nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdienen, obwohl sie maßgebliche Leistungsfaktoren sind und am Ende des Tages über den Erfolg von Projekten und Unternehmen entscheiden. Einige Beispiele, warum sich die Auseinandersetzung mit Emotionen im Beruf lohnt:
Wohlbefinden und Erfolg hängen zusammenIn einer 2021 abgeschlossenen Studie unter einer Million US-Militärangehörigen fand Paul B. Lester heraus, dass das persönliche Wohlbefinden eines Menschen ein besserer Indikator für dessen Erfolg darstellt als andere demographische Faktoren wie Status, Bildungsgrad, Geschlecht, oder Beziehungsstatus (Lester et al., 2022). Teilnehmende, die mit ihrer Aufgabe am glücklichsten waren und ihr am optimistischsten gegenüberstanden, erhielten signifikant mehr Auszeichnungen für herausragende Leistungen als Probanden, die initial unglücklich oder eher pessimistisch eingestellt waren. Das obere Quartil erhielt vier Mal so viele Auszeichnungen wie das untere Quartil. Weitere Studien und Experimente wie die kognitiven Leistungstests von Karl Duncker belegen diesen Umstand ebenfalls. (Duncker, 2013) |
Aufgrund ihrer zentralen Wichtigkeit für unser Wohlbefinden – sei es im Arbeits- oder Privatleben – lohnt sich zunächst ein tieferer Blick darauf, wie emotionale Prozesse kognitiv ablaufen: Emotionen entstehen durch zwei vollständig voneinander getrennte Prozesse in unserem Gehirn. Zur Veranschaulichung nehmen wir z.B. das Gefühl Angst: Steht man plötzlich einer Kobraschlange gegenüber, erlebt man eigentlich sogar zweimal Angst.
Der erste Prozess zur Emotionsverarbeitung findet im limbischen System statt: Wir analysieren die Situation ungenau, aber blitzschnell – und schrecken zurück. Diese erste Reaktion geschieht reflexartig, bevor uns überhaupt bewusst geworden ist, dass wir Angst haben. Der zweite Verarbeitungsprozess über die Hirnrinde dauert deutlich länger: Unser Gehirn verarbeitet die Situation nun genauer. Es ruft Gedächtnisinhalte ab und vergleicht die gegenwärtige Situation mit früheren Erlebnissen, um festzustellen, ob die Schlange wirklich bedrohlich ist. Erst danach wandelt es die emotionalen Reize aus dem limbischen System in bewusste Gefühle um. Die Angst könnte jetzt auch noch in Überraschung, Erleichterung und anschließend sogar Freude umschlagen, wenn wir etwa realisieren, dass nur eine Gummischlange vor uns liegt.
Beispiel "Spinnenphobie"Experimente in der Angsttherapie mit Menschen, die an einer Spinnenphobie leiden, veranschaulichen diesen Prozess: Nach erfolgreicher Therapie bleibt die Aktivität im Gehirn bei der Konfrontation genauso stark wie zuvor. Allerdings ist die Hirnrinde, die für die bewusste Bewertung zuständig ist, deutlich aktiver: Sie bewertet den angstauslösenden Reiz "Spinne" neu und stuft seine Gefährlichkeit herab (Ramming, 2019). |
Ähnlich verhält es sich auch mit starken Gefühlen: Der erste Kuss, der erste Urlaub am Meer, der Tag, an dem die Oma gestorben ist oder der 11. September – man erinnert sich daran, als wäre es erst gestern passiert, während die Tage davor und danach längst verblasst sind. Woran liegt das? Ereignisse, die mit starken emotionalen Empfindungen (positive wie negative) verknüpft sind, prägen sich besonders tief ins Gedächtnis ein. Der Grund dafür: Zwischen den beiden Hirnregionen, die für die emotionale Bewertung von Reizen (Amygdala) und für die Gedächtnisbildung (Hippocampus) verantwortlich sind, bestehen enge Verbindungen. Wie ein sehr farbenfroh gemaltes Bild neben Schwarz-Weiß-Bildern besonders stark ins Auge fällt, treten solche Ereignisse später aus dem großen Archiv der Erinnerungen deutlicher hervor und lassen sich leichter wieder abrufen.
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